Das “perfekte Konzept” – ein unrealistisches Ideal

Endlich habe ich herausgefunden, was mich monatelang zurückgehalten hat. Und vermutlich ist es das Gleiche, das auch dich zurückhält.

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich verrenne mich gedanklich oft in das „perfekte Konzept“.

Mein Verlag bedrängt mich, mein nächstes Buch zu schreiben. Und ich bin von der Idee begeistert, es zu tun. Aber ich habe, nach Monaten halblebiger Versuche immer noch nicht damit angefangen.

Warum?

Weil es sich, wenn ich tatsächlich einen Titel und ein Inhaltsverzeichnis zustande gebracht habe, nicht um mein Ideal eines genialen, gedankenanregenden, die Leute aufrüttelnden, legendären Meisterstückes handelt, das ich mir vorgestellt habe und das einen Pulitzer-Preis gewinnen wird.

Es verwandelt sich von der theoretischen Vorstellung, mein kreatives Genie zu beflügeln, hin zu der praktischen Realität, tatsächlich etwas zu schreiben, was wenigstens kein vollständiger Blödsinn ist.

Ein großer Unterschied. Wer will sich schon mit der Realität aufhalten, wenn man doch von der ultimativen Fantasiewelt träumen kann? Aber jetzt genug von meinen psychischen Problemen …

Lass uns über dich reden. Mit welchem Projekt kommst du nicht voran, weil dich das “perfekte Konzept” ausbremst?

Der Dokumentarfilm, der gedreht werden soll, die Oper, die nur du komponieren kannst, das Buch, dass du zu veröffentlichen angedroht hast, der Blog, den du in deiner Vision siehst oder die gemeinnützige Stiftung, die du schon immer gründen wolltest. Oder vielleicht geht es ja sogar ums Heiraten, um dein tägliches Sportprogramm, darum, eine Familie zu gründen oder jemandem zu vergeben, dem du Blutrache geschworen hast.

Hältst du dich zurück, weil es sicherer ist, in einer Fantasiewelt zu leben, in der du das perfekte Konzept erschaffen wirst? Statt dich der realen Welt zu stellen und Charakter sowie Disziplin an den Tag zu legen, um es endlich zu erledigen?

Man wird ja wohl noch mal fragen dürfen, oder?

Solltest du tatsächlich das Problem haben, nicht durchstarten zu können, weil dich tausend gedankliche Gründe davon abhalten, dann habe ich einen Tipp für dich. Fokussiere deinen Blick auf das, was du gewinnen wirst, wenn du jetzt mit deinem bisher aufgeschobenen Projekt startest. Mache Dir klar, welche Vorteile für dich daraus entstehen, wenn du das Aufgeschobene endlich hinter dich gebracht hast. Spüre emotional, wie es sich anfühlen wird und wie stolz du dann auf dich sein wirst. Hilfreich ist zudem, wenn du dir auch vorstellst, wie andere über dich denken werden, wenn du erledigt hast, was längst erledigt hätte werden müssen. Frage dich, welche positiven Auswirkungen das Getane auf deine Familie, deine Partner, deine Freunde, deine Arbeitskollegen und viele andere mehr haben wird.

Dein Unterbewusstsein ist dein stärkster Verbündeter. Je mehr du bei diesen Visionen mit gedanklichen Bildern arbeitest, desto eher kann dir dein Unterbewusstsein hilfreich zur Seite stehen. Mit jeder erledigten Aufgabe steigt deine Motivation und damit auch dein Selbstwertgefühl.

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Kommentare (2)

  1. Avatar
    Ich finde gut, was Randy schreibt. Ich bin selbst in einer solchen Situation und ich stelle mir jetzt vor, was es bewirkt, wenn ich es ändere. WOW !
  2. Avatar
    Genau das ist der Grund, wieso ich noch immer nicht mit meinem Network gestartet bin. Aber jetzt weiß ich endlich, woran es liegt. Danke

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